Aqualonde

Fr.27.Juli 2007
Blau-gelber Partybus

Um uns auf die lange Zeit der Busfahrt vorzubereiten, treffen wir uns mit den Milanen 
und den Eisvögeln morgens um 8.00 Uhr im Limburger Bahnhof. Damit (Anm.:gemeint ist ein Zug)
fahren wir nach Frankfurt, um dort mit anderen Sippen in die Busse umzusteigen, die für die
folgenden 30h unser zu Hause darstellen sollen. Wir hatten genug Zeit um im eigenen Saft zu
lagern, zu schlafen und Titelmelodien alter Disneyserien zu singen. Während den Fährfahrten
trafen wir alte Bekannte und feierten mal wieder Olivers Geburtstag. In Schweden angekommen
überfiel die erste Schlafwelle den Bus, derweil ein harter Kern sich "Fluch der Karibik"
ansah. Doch pünktlich zum Abspann wurde der schlafende Teil durch eine volle Busbeleuchtung
geweckt, was unser kompetentes Busteam bis 4.00 Uhr morgens noch öfters wiederholte. Aber
auch der klägliche Rest der Nacht war dermaßen unbequem, dass man sich über die Änderung
der Vegetation und der Straßenmarkierungen ausschweifende Gedanken machen konnte.
											Nico

Sa.28.Juli 2007
Helden in Unterhosen  

Nach ca. 2 Stunden Schlaf wurden wir zärtlich vom Busfahrer geweckt, der uns sagte, dass es
den nächsten Halt gab. Leicht ermüdet, dennoch hoch motiviert schlurften wir zum Anstellen 
bei der Toilette und konnten uns aus Vorfreude auf die nächsten Stunden Busfahrt kaum halten.
Um 15.00 Uhr endete unsere Lustreise mit unseren Busunternehmen erster Wahl. Motiviert 
stürmten wir aus dem Bus, in den Regen, wo wir erstmal unsere Lage besprachen. Als wir uns
durchgerungen hatten loszugehen, schaffen wir es gerade mal 500m (gefühlte5km) bis wir einen
kleinen Fluss sahen, den es zu überqueren galt, doch halt, wo war die Brücke? Nach langem 
Absuchen des Flusses kamen wir zu dem Schluss, dass wir den Fluss in Unterhosen und Sandalen
Überqueren mussten. 

Nach dem Finden einer passenden Übergangsstelle stürzten wir uns in den kühlen Fluss. Aber 
glücklich dieses Hindernis ohne große Probleme überstanden zu haben, machten wir uns wieder
auf den Weg. Dass wir danach raus fanden, dass wir nicht den Fluss überqueren mussten und 500m
später eine Brücke fanden störte uns wenig. 

Na ja, nichtsdestotrotz erklommen wir erst einmal einen Gebirgspass, der uns mit einer 
genialen Aussicht und einem Schlafplatz für die Nacht segnete. Ein deutschsprachiges Pärchen
klärte uns darüber auf, dass unser Weg im Sumpf endete, sagte aber, dass wir den mit unserem
Schuhwerk bezwingen könnten.
Am Abend stellten wir unsere Kohte auf einen merkwürdigen weißen Gewächs auf, welches uns eine
weiche Nacht bescherte. 
											Erik

So.29.Juli 2007
Moorwegen

Wir wachten um ca. 10.00 Uhr auf und beschlossen wegen des schlechten und windigen Wetters
das Frühstück in die Kohte zu verlegen. Während diesem wurde 1. festgestellt, das der Honig
nicht als Brotaufstrich, sondern als Geschmacksverstärker für die Cornflakes dienen sollte
und 2. von mir die Kohte á la Kleopatra-Style in ein Milchbad umgewandelt, was jedoch eher 
wenig Freude hervor rief. Bis wir dann Schließlich alle Sachen gepackt hatten und die Kohte
abgebaut war, war es bereits 12 Uhr und wir beschlossen, endlich loszulaufen. Nachdem wir 
den "Weg" verlassen hatten und durch eine schlammige moorartige Pampe gewatet waren, 
erreichten wir den nahe gelegenen Fluss und putzten zum 1. Mal auf der ganzen langen Fahrt
die Zähne. Hiernach stapften wir wieder zurück und wanderten weiter. Um auf Nummer sicher zu 
gehen, entschieden wir uns, dem Fluss weiter zu folgen. Als wir uns gerade dazu überwunden
hatten eine weitere Flussdurchquerung zu wagen, entdeckten wir eine Brücke, die wir jedoch 
nicht überquerten, sondern nur als Rastplatz nutzten. Als wir uns aufmachten weiter zu laufen,
erwischte Erik beim Aufsetzen seines Rucksacks Raphael mit dem Kohtenkreuz. Dieser Schlag
setzte ihm nicht zu und so setzten wir unsere Wanderung fort. Zwischendurch sichteten wir
die Mädchengruppe (aus dem Bus) auf der anderen Flusseite und schließlich setzten wir uns auf 
einer Hügelkuppe nieder um Mittag zu essen. Als wir danach einen kleinen Bach überquerten,
fand Erik ein weitere Opfer. Diesmal knallte er Andre das Kohtenkreuz ins Gesicht. Nach kurzer
Erholzeit gingen wir weiter. Der Pfad führte nun am Fluss entlang und bestand hauptsächlich 
aus Moor. Als wir uns dann durch ein Gewirr aus Steinen gekämpft hatten, sichteten wir das
nächste Dorf und stürmten total motiviert darauf los. Vor ihm teilten wir uns auf: Erik, 
Jonas, Raphael und Nico sahen sich im Dorf um und Paul, Andre und ich passten auf die Rucksäcke
auf und füllten die Trinkflaschen. Als die anderen wieder zurückkamen, folgten wir einem 
markierten Wanderweg, der bergauf führte und etwa das Niveau eines deutschen Trampelpfades
hatte. Wegen des strömenden Regens, der plötzlich eingesetzt hatte, stülpten wir unsere Ponchos
über. Nach einiger Zeit fassten wir den Entschluss, nicht weiter zu wandern und bauten unsere
Kohte auf. Von oben bis unten nass saßen wir in der Kohte und aßen, da wir keinen Kocher 
benutzen konnten, Brot. Erik war am Besten dran, da er wegen seiner stylischen Schuhe keine
nassen Socken hatte. Nachdem wir schließlich noch einmal lautstark über das Wetter geflucht
hatten, legten wir uns schlafen und versuchten, auf engem Raum eine bequeme Schlafposition 
zu finden. Irgendwann stoppte dann das Rascheln der Schlafsäcke und der Regen, der auf die 
Kohtenplane trommelte, begleitete uns in den Schlaf. 
											David

Mo.30 Juli 2007
Weg oder Bach ?

Computerlogbuch Nr. 1 von unserem Raumschiff. Sternzeit 30.07.2007. Jonas Benke. Nach einer 
durchnässten Nacht mit wenig Schlaf und viel Gekuschel in einem reinen Männerzelt *hust*
begaben wir uns nach einem ausgiebigen Nutellafrühstück, an dem alle bis auf Jonas teilnahmen,
auf den vor uns liegenden Trampelpfad. Diesem folgten wir sehr langsam, da Paul und Andre
immer hundert bis zweihundert Meter zurück lagen. Freudetaumelnd von der Tatsache, dass Andre
und Paul mithalten konnten, fanden wir uns plötzlich inmitten einer Schneefläche. Schmerzlich 
stellte Raphael fest, dass das Zeug....
(Anm.: So was nennt man dann wohl Totalabsturz. Wir überprüfen aber die Blackbox nach 
erhaltenen Erinnerungen) 
											Jonas

Di.31.Juli 2007
I love Traktorspur 

Nach einer regenhaften Nacht erwachten wir auf ziemlich glitschigem Porno-Moos, das sich unter
unserem eigenen Gewicht zu einer homogenen Masse mit einem ziemlich tollen Duft entwickelt 
hatte. Zum Frühstück gab es Marmelade, die zu einem Marmelade-Flash führte, was, wie jeden
Morgen, die Sippe demotivierte die Kohte abzubauen und rechtzeitig aufzustehen. Als wir es
endlich geschafft hatten, marschierten wir los, außer mir, der dank einen Fleshground-Slightes,
den Schmerzen nach zu urteilen, den Fuß gebrochen hatte, aber dennoch frohen Mutes hinter der
Gruppe her hinkte und selbst das Tempo Pauls und Andres überstieg.

Nach einigen Kilometern erreichten wir den einen See, an dem wir hofften, mit einer Fähre
oder einem Boot auf die andere Seite zu kommen, was sich als eine dämliche Annahme 
herausstellte, da dieses Dorf, wie jedes, das wir bisher in Nor-wegen sahen aus ein paar 
einzeln verstreut stehenden Häusern bestand und die einzigen Bewohner ein Paar älteren Alters
darstellte. Wir fragten dieses Ehepaar nach dem Weg und erhielten die Antwort auf stotterndem 
Englisch, dass es und zeigen würde, wo der Weg sei. Es führte uns an eine Brücke, die aus 
nichts weiter als morschem Holz bestand, was dann doch die Tragfähigkeit dieser Brücke stark
verminderte und wir nur einzeln hinüberwankten konnten. Wir folgten diesen Weg bis er 
schließlich und nicht so selten entweder in einem Flussbett oder einfach im Nichts verschwand,
was dazu führte, dass wir die nächsten Kilometer eine Off-Road-Einlage durchführten, was noch
zur weiterer Demotivierung der Gruppe führte. Doch dann... es war die eine Pause und dieser 
eine Mensch, der dazu führte, dass wir die letzten Kilometerchen auf einer zweispurigen
Traktorspur fortführen konnten. Schließlich und frohen Mutes liefen wir dann in das Dorf ein
und (Erik, Nico, Jonas und icke) begaben uns zu dem Supermarkt, der komischerweise hinter
dem Dorf mitten im Wald an der Straße lag. Anderthalb Kilometer weit weg! Der Supermarkt kam
uns vor wie der Himmel! Wir trotteten dann mit frischen Lebensmitteln bestückt zurück zum Rest 
und bauten, nicht weit von einem Campingplatz entfernt, am Straßenrand unsere Kohte auf.
Erik, Nico und ich bauten eine hammergeile Kohte auf, Jonas kochte, Andre, Paul... So genossen 
wir das Essen und gingen Schlafen. 
Scheiße Alter, was vergessen. Vorher mussten Nico und ich auf unsere Art und Weise das Klo
des Campingplatzes einweihen.
											Raphael

Mi.01.August 2007
Straßen auf und Straßen ab

Dieser Morgen war ein besonderer Morgen, denn Pfadfinden wurde 100 Jahre alt. Zu diesem Anlass
sollte eine Sunrise Ceremony stattfinden, von der Erik jedoch nicht das Programm fand. 
Deshalb gingen wir nach dem Frühstück an den wie immer mühsamen Abbau. Zum ersten Mal auf der
Norwegenfahrt wanderten wir auf der Straße, was uns motivierte. Nach 10 Minuten trafen wir,
wie es der Zufall so wollte, den Roten Milan. Wir tauschten uns Geschichten aus und so weiter. 
Wir stellten fest, dass wir auf der Straße fast doppelt so schnell waren, als auf den 
Wanderwegen. Paul lief vorne und ich auch. Nico, Raphael, Erik und Jonas fingen beim Laufen
an zu singen und beschäftigten sich den ganzen Tag damit, wie die letzten Tage. Nach der 
Mittagspause trafen wir die höflichen deutschen Wanderer von Montag wieder und redeten über
unsere Route und andere Dinge. Danach gingen wir weiter und um ca. 4 Uhr nachmittags
ding es an zu regnen, weshalb wir nach einer halben Stunde auf einem Rastplatz MIT Plumpsklo
unsere Kohte aufbauten.

Während Paul, David, Erik und ich wie erwähnt die Kohte aufbauten, kochte Jonas, Raphael und
Nico Spaghetti mit Tomatensauce. Erik, Nico, Jonas aßen gekauftes Pesto zu den Spaghetti. Als
die anderen plötzlich Lust hatten, sangen sie und stellten eine Liederliste für ein eigenes 
Liederbuch zusammen. Nachdem Erik wieder ein Teil der Geschichte vorgelesen hatte, gingen wir
Schlafen.
											Andre